Die Perhentian Islands mit Kindern erkunden - Perhentian Besar
Von Pulau Penang aus ging es für uns an der thailändischen Grenze vorbei an die Ostküste Malaysias. Die Fahrt ist ein Traum und eine große Empfehlung. Sechs Stunden durchs Nirgendwo, rechts und links nur Regenwald, aber so atemberaubend schön, dass es sich wie ein Katzensprung anfühlt. Und wenn man sich überlegt, dass in dieser gewaltigen Natur Elefanten leben, stockt einem fast der Atem. Leider konnten wir während unserer Fahrt keinen Elefanten erblicken, jedoch müssen sie kurz vorher noch an den Stellen gewesen sein – Ihre großen Hinterlassenschaften am Straßenrand und die stark zerstörten Leitplanken haben sie verraten.
Die Perhentian Islands, Perhentian Besar (Besar bedeutet groß und Perhentian Besar ist demnach die größere der beiden Inseln) und Perhentian Kecil (kecil=klein) sind bekannt für ihre traumhaften Strände und sollen das Schnorchel- und Tauchparadies schlechthin in Malaysia sein. Da mussten wir also unbedingt hin!
Die Perhentian Islands und die Boote
Nach einer Nacht in Kota Bharu (muss man sich nicht unbedingt anschauen) ging es für uns von Kuala Besut mit dem Speedboat nach Perhentian Besar. Das Speedboat braucht rund 30 Minuten für die Fahrt zu den Inseln und fährt nacheinander die einzelnen Buchten mit den Unterkünften der Bootsgäste ab.
Auf den Perhentian Islands gibt es keine aufwändige Infrastruktur und keine Straßen, sodass das Boot das einzige Fortbewegungsmittel (neben dem Kajak) zwischen den Inseln und den einzelnen Buchten ist. Alles was zum Leben auf den Inseln benötigt wird, kommt per Boot. So auch die Lebensmittellieferung der Hotels und Restaurant. Wundert euch also nicht, sollte mal das ein oder andere nicht mehr verfügbar sein, da die neue Lieferung erst am nächsten Tag kommt.
Strom auf den Inseln kommt aus Dieselgeneratoren oder von Solarpanels, sodass es zwischendurch immer mal wieder zu Stromausfällen kommen kann und manche Geräte nach 19 Uhr nicht mehr betrieben werden können (Dann geht die Sonne unter und es gibt keinen Solarstrom mehr). Geldautomaten sucht ihr auf den Perhentian Islands vergeblich, denkt also unbedingt an genügend Bargeld. Teilweise könnt ihr in den Unterkünften und Restaurants mit Kreditkarte bezahlen, aber spätestens, wenn ihr euch ein Wassertaxi nehmt, benötigt ihr Bargeld.
Unterkünfte und der Standard auf den Perhentian Island
Schon bei der Suche nach der passenden Unterkunft fielen uns die hohen Preise auf den Perhentian Islands auf. Diese sind um einiges höher als auf dem Festland und wir erwarteten zumindest den gleichen Standard. Kurz vorweg – da hatten wir falsch gedacht. Der Standard der Unterkünfte ist trotz des hohen Preisniveaus sehr niedrig. Behaltet das im Hinterkopf, dann seid ihr nachher nicht enttäuscht.
Klimaanlagen, warme Duschen und WLAN gehören nicht zur Standardausstattung auf den Perhentian Islands. Sollten euch diese Annehmlichkeiten wichtig sein, achtet bei der Buchung vorab darauf. Apropos Buchung vorab – Besucht ihr die Perhentian Islands zur Hauptreisezeit zwischen April und August, bucht euch vorab eine Unterkunft. Besar und Kecil sind kein Geheimtipp mehr und vor allem bei chinesischen (Tauch-)Touristen sehr beliebt.
Wir haben circa einen Monat vor Anreise versucht eine Unterkunft zu finden und das allermeiste war bereits ausgebucht. Egal welches Preisniveau und welcher Standard, das Angebot war überschaubar! Letztendlich haben wir noch eine preiswerte Unterkunft im The Barat Perhentian (*) bekommen. Die Unterkunft war in Ordnung, ein traumhafter Strand war sehr nah, ein preiswertes gutes Restaurant ebenfalls und man konnte für sehr faire Preise Kayaks, Schnorchelausrüstung und diverse andere Wassersport-Utensilien leihen. Eine Tauchschule war ebenso direkt neben dem Hotel barfuß erreichbar.
Mehr dazu im nächsten Abschnitt!
Wir haben euch auch einfach mal die in unseren Augen besten Unterkünfte auf den Perhentian Islands zusammengestellt: Klick! (*)
The Barat Perhentian - unsere Erfahrung
Vorweg – The Barat Perhentian (*) war für uns okay, war aber nicht besonders luxuriös. Lasst euch vor allem nicht vom Zusatz „Beach Resort“ im Namen blenden, der ab und zu verwendet wird. Einen traumhaften Strand, wie wir ihn erwartet hatten, gab es direkt an der Unterkunft nicht, jedoch direkt nebenan! Es gab einen langen Steg ins Meer, der für unsere Tochter super war. Von hier aus konnte sie die vielen bunten Fische beobachten und mit Brot füttern.
Ein kleines Stückchen neben unserer Unterkunft begann dann auch der traumhaft weiße Sandstrand, den wir auf den Fotos gesehen hatten. Und einmal den kurzen traumhaften Weg am Strand entlang in die Nachbarbucht gelaufen, fanden wir genau das Postkartenmotiv von den ganzen Internetbildern. Türkis-blaues Wasser, weißer, feiner Sand und Palmen direkt am Strand. Traumhaft schön!
Am Ende der Bucht ragte der Regenwald empor und uns fiel auf, dass es nicht weiter ging. In unserer Bucht das gleiche. Wir hatten scheinbar noch „Glück“, dass wir von einer Bucht in die nächste laufen konnten, das war schon viel, denn die meisten Buchten bleiben hier von außen nicht betretbar – außer mit dem Boot. Auf den Perhentian Islands gibt es keine Straße und keine Wege. Das tolle, ihr benötigt theoretisch keine Schuhe, maximal Flipflops, da ihr sowieso den ganzen Tag nur durch den Sand lauft. Ein bisschen wie auf den Malediven. Theoretisch gibt es wohl einen Dschungel Trail, der war jedoch bei unserem Besuch gesperrt und soll auch sehr zugemüllt sein.
Was kann man jetzt auf Perhentian Besar machen, vor allem mit Kindern?
Natürlich am Strand spielen, Sandburgen bauen, schwimmen, schnorcheln, tauchen, Karten spielen und einfach den Tag genießen. Wer mag, kann sich ein Kajak mieten und damit ein bisschen rumpaddeln. Das haben wir natürlich auch gemacht und sind einmal rüber in die nächste Bucht zum Turtle Point „gefahren“. Ab und zu kam eine größere Welle, wenn eines der Speedboote vorbei kam. Ansonsten lässt es sich aber sehr gut paddeln. Schildkröten haben wir leider keine hier gesehen, wurden aber dafür mit glasklarem Wasser und strahlend weißem Sand belohnt.
Der Turtle Beach, für uns einer der schönsten Strände überhaupt
Am nächsten Tag haben wir uns ein Wassertaxi zum Turtle Beach genommen. Und was sollen wir sagen, schöner geht es fast nicht! Der Turtle Beach ist der schönste Strand, den wir bisher gesehen haben und der Inbegriff von Inselfeeling und Traumstrand. So weißer Sand, fast schon mintfarbenes, glasklares Wasser, Regenwald bis an den Strand – müssen wir noch mehr sagen??? Vielleicht noch, dass es hier keine Hotels und keine Restaurants gab, nur Natur und ein paar Besucher.
Der Strand ist Naturschutzgebiet und heißt auch nicht umsonst Turtle Beach. Schildkröten legen hier ihre Eier ab, die von Naturschützern in einem eingezäunten Bereich vergraben werden. Wenn die Schildkröten schlüpfen, helfen die Tierschützer den kleinen Schildkröten Babys ihren Weg ins Meer zu finden, ohne dass sie von den Touristen gestört werden. Bei unserem Besuch am Turtle Beach hatten wir großes Glück, dass gerade kleine Schildkröten geschlüpft sind und wir dieses beeindruckende Naturereignis beobachten durften. Nicht nur für unsere Tochter ein unvergessliches Erlebnis.
Um die Mittagszeit verließen die beiden Boote mit Schorcheltouren die Bucht und wir waren fast alleine am Strand – bis auf den kleinen friedlichen Riffhai der um uns herum schwam und die tausenden kunterbunten Fische um uns herum. So wunderschön und bestimmt für immer unvergessen!
Essen auf den Perhentian Islands
Die meisten Unterkünfte haben eine angeschlossene Küche, es gibt aber auch kleine Restaurants. Wir haben in unserer Unterkunft immer gefrühstückt und sind zum Abendessen ins Belinda Cafe gegangen. Klare Empfehlung, sehr leckeres Essen und etwas günstiger als in der Unterkunft. Ihr findet dort einheimische Küche, aber auch westliche Gerichte wie Pizza und Pommes. Belindas Cafe hat außerdem einen kleinen Laden, in dem ihr allerlei Strandsachen, aber auch Hygieneartikel, Sonnencreme und kalte Getränke kaufen könnt. Es gab sogar Bier, was in Malaysia nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Würden wir die Perhentian Islands empfehlen?
Grundsätzlich ja. Erwartet nicht zu viel von den Unterkünften, seid euch über die Menge an Touristen im Klaren und bedenkt die rudimentäre Infrastruktur. Wenn ihr wunderschöne Strände sucht, gerne schnorcheln oder tauchen geht und mal ein paar Tage „nichts tun“ möchtet, dann sind die Perhentian Island genau richtig für euch.
Würden wir die Perhentian Islands mit Kindern empfehlen?
Klares ja! Vor allem für Kinder ist es ein Traum. Feiner Sand, ruhige Buchten mit klarem Wasser, überall bunte Fische, die man beobachten kann. Und auch Kajak und Boot fahren ist für Kinder ein absolutes Erlebnis. Wir haben sogar neben Waranen, Fischen und Schildkröten auch die seltenen Brillenaffen gesehen. Diese saßen direkt vor unserem Bungalow im Baum. Auch das ist für unsere Tochter ein Erlebnis, dass sie so schnell nicht vergessen wird.
Was gehört auf den Perhentians unbedingt ins Gepäck?
Da Ihr auf den Perhentians permanent mit einem Boot, Kajak oder Schnellboot unterwegs sein werdet und dort schon mal etwas nass werden könnt, empfehlen wir euch wärmstens, mindestens eine “Dry Bag” für euer wichtiges wasserempfindliches Reisegepäck dabei zu haben. Diese gibt es in großer Auswahl hier: Klick! (*). So eine wasserdichte Tasche hat uns schon sehr häufig gute Dienste erwiesen indem sie unsere Handys, Kameras, Tablets, Reisepapiere etc. vor Wasser geschützt hat (und sei es der spontan einsetzende Tropenmonsun!). Übrigens: Auch am Strand kann so eine Dry Bag sehr sinnvoll sein, wenn die ganze Familie mal gemeinsam ins Wasser möchte und man die Wertsachen nicht am Strand unbeaufsichtigt zurück lassen möchte.
Wart ihr schon einmal auf den Perhentian Islands und was habt ihr dort erlebt? Erzählt uns gerne davon in den Kommentaren!
Mit großem Interesse habe ich euren Bericht über die Perhentian Islands gelesen. Ich kenne die Inseln noch ganz anders…
Vor fast 20 Jahren habe ich einmal drei Wochen in Malaysia verbracht und bin mit dem Rucksack rumgereist. Damals waren die Perhentian Islands noch ein Backpacker-Paradies. Ich war einige Tage in Long Beach (Perhentian Kecil) und dort gab es damals keine Hotels, sondern einfache Hostels mit Bungalows und meist einem eigenen Restaurant. Man konnte auf einem Trampelpfad quer über die Insel zum Coral Bay wandern, viel mehr gab es nicht zu tun.
Trotzdem gehören Long Beach und die Perhentian Islands zu den schönsten Orten, an denen ich jemals war! Einmal hat uns ein Fischer zum Turtle Beach (auf Perhentian Besar) gefahren und sollte uns dort nach einigen Stunden wieder abholen. Als er auch 30 Minuten nach der vereinbarten Zeit nicht kam, wurden wir nervös, ob wir noch abgeholt würden. Denn wir (vier Backpacker auf Weltreise) waren ganz alleine dort und eine Infrastruktur gab es weit und breit nicht. Nach einer Stunde tauchte er auf, entschuldigte sich und als Wiedergutmachung fuhr er uns zu einer Stelle, wo es riesige Meeresschildkröten gab. Dort sprangen wir vom Boot einfach ins Wasser, schnorchelten und beobachteten die wunderschönen Tiere aus nächster Nähe. Dieser “Ausflug” kostete uns gar nichts und er wird mir immer unvergesslich bleiben!
Hey Anja!
Toll von deinen Erfahrungen so zu lesen und wir denken dass es damals dort sicherlich noch wesentlich anders zugegangen als es heutzutage der Fall ist. Aber das ist vor allem in Südostasien im Vergleich zu 10-, 20- oder möglicherweise noch mehr Jahren ja ein bekanntes Thema: In dieser Zeit hat sich dort sehr viel verändert und getan (nicht unbedingt nur im positiven Sinne).
Übrigens: Den Trampelpfad durch den Dschungel gibt es dort auch heute noch.
Viele Grüße
Vielen Dank für den Bericht! Für uns geht es Anfang August für 6 Wochen nach Malaysia, Bali und Singapur. Die Unterkünfte sind jetzt schon auf den Perhentians ausgebucht und ich möchte zumindest ein eigenes Badezimmer 😉 Deshalb werden wir nach Tioman fahren. Super finde ich auch die Tipps für Singapur. Das soll unser Abschluss sein und von dort geht’s zurück nach München. Viele Grüße
Hey Marie,
vielen Dank für dein Feedback!
Auf den Perhentians ist es mit den Unterkünften immer so eine Sache weil hier sehr viele Asiaten zum Tauchen unterwegs sind und teilweise auch “mal eben” eine gesamte Unterkunft mit einer Reisegruppe komplett ausbuchen – hinzu kommt dass die Unterkünfte natürlich auch begrenzt sind.
Wir wünschen Euch viel Spaß und eine wunderschöne Reise!
Huhu! Wir sind gerade in Khota Baru und möchten gerne auch auf die Perhentians reisen. Unsere Kinder sind 3 und 9 Monate. Kann man mit so einem Stöpsel von 9 Monaten die Speedbootfahrt machen? Wie ist da eure Erfahrung und Einschätzung?
Vielen Dank für die Antwort 😊
Hey!
Das ist eine schwierige Frage , denn wir persönlich würden das auch mit Säuglingen machen und es ist in unseren Augen kein Problem. Dennoch gibt es da verschiedene Ansichten und das ist auch vollkommen okay. Wir können hier jedoch nicht abraten.
Viele Grüße,
Christina & Manuel
Hallo Ihr Reisenden,
Vor zwei Jahren sind wir von Singapur nach Langkawi gereist. Im Osten waren wir noch nicht. Du hast geschrieben, dass ihr von Penang mit dem Auto nach Kota Bharu gefahren seid. War das wirklich so easy, wie du beschreibst? Könntet ihr den Mietwagen in Kota Bharu abgeben? Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Liebe Grüße
anne
Hey Anne!
Wir sind genau so wie beschrieben mit dem Auto von Penang nach Kota Bharu gefahren. Da ist man dann mit Pausen und allem drum und dran einen Tag unterwegs. Wir sind morgens nach dem Frühstück los gefahren und waren Nachmittags dann in Kota Bharu. Das war überhaupt kein Problem, die Straßen sind in einem guten Zustand und der Verkehr gemäßigt. Wir haben den Mietwagen in Kota Bharu nicht abgegeben sondern haben diesen am nächsten Tag in der Nähe der Fähre für ein paar Tage geparkt – Auch das war problemlos!
Vielleicht haben wir Dir ja etwas geholfen und wünschen Euch eine tolle Reise!,
Christina & Manuel