Calmont Klettersteig
Calmont - der steilste Weinberg Europas
Der Calmont steigt an der Mosel zwischen den Orten Bremm und Ediger-Eller empor und gilt nicht umsonst als der Mount Everest unter den Weinbergen. So ist er der steilste Weinberg Europas, misst an seiner höchsten Stelle über 400 Meter und bei Neigungen von zum Teil 65 Grad scheinen die Weinhänge fast senkrecht nach oben zu gehen.
Und genau hierdurch schlängelt sich der Calmont Klettersteig. Schlängeln ist wohl auch der richtige Ausdruck, denn es geht immer wieder rauf und runter. Hat man einige Höhenmeter geschafft, geht es wieder hinunter und nach der nächsten Kurve erneut bergauf.
Auf dem Klettersteig gibt es eine Vielzahl an ausgesetzten Passagen, drahtseilgesicherte Stellen, Leitern und Trittbügel. Denkt also unbedingt an gutes Schuhwerk, das idealerweise über den Knöchel geht und an Wanderstöcke. Da es für uns sehr wichtig ist, die Wanderstöcke einfach im Rucksack verstauen zu können und sie gleichzeitig aber stabil sein sollen, empfehlen wir immer die folgenden Wanderstöcke: Klick! (*) . Ihr solltet zudem trittsicher und schwindelfrei sein. Für Kinder empfehlen wir den Klettersteig frühestens ab dem Grundschulalter.
Einstieg in den Calmont Klettersteig
Theoretisch ist ein Einstieg in den Klettersteig sowohl von Bremm, als auch von Ediger-Eller möglich. Der eigentliche und auch empfehlenswerte Start liegt hinter der Eisenbahnbrücke in Ediger-Eller. (Dort gibt es auch ein paar Parkplätze, falls ihr mit dem Auto kommt)
Am Ende des Klettersteigs könnt ihr wählen, ob ihr in Bremm wieder absteigt, oder noch einen Abstecher hinauf auf den Gipfel macht und dort dann über den Höhenweg zurück nach Ediger-Eller lauft. Wir würden euch Letzteres empfehlen. Die Aussicht vom Gipfel ist wunderschön, es gibt kalte Getränke, Wein und leckeren Kuchen. Der Höhenweg ist nach dem anstrengenden Klettersteig wirklich entspannt zu laufen.
Der Weg
Hinter der Eisenbahnbrücke in Ediger-Eller schlängelt sich
der Weg zunächst steil hinauf bis zur ersten Schutzhütte. Tragt euch auch hier
gerne in das Gästebuch ein. Die Schutzhütte trägt nicht umsonst den Namen
Galgenlay, so soll hier früher ein Galgen gestanden haben, der die Bürger an
die Einhaltung der Gesetzte erinnert hat.
Nach der Schutzhütte beginnt die wunderschöne Kraxelei. Der
Steig führt euch mitten durch die Weinreben und seitlich habt ihr immer das
traumhafte Moselpanorama. Ausgesetzte Passagen sind zum Teil mit Drahtseilen,
Trittstiften oder Trittbügeln versehen. Mit Hilfe von Leitern könnt ihr
Steilpassagen problemlos überwinden.
Insgesamt findet ihr auf dem Weg etliche Meter Drahtseil und
Handläufe, 6 Leitern, 16 Trittstifte und 22 Trittbügel. Ein großer Spaß also
für jeden, der diese Art von Wanderung und Klettersteig liebt.
Flora und Fauna auf dem Calmont
Auf dem gesamten Weg des Klettersteigs könnt ihr eine wunderbare Flora und Fauna beobachten. Neben der Vielzahl an Weinreben gibt es zwischendrin immer wieder Weinbergpfirsichbäume, Mirabellenbäume, Feigenbäume, Palmen und eine fast schon mediterrane Vegetation. Kein Wunder, denn die nach Süden ausgerichteten Weinhänge fangen vor allem im Sommer wie ein riesiger Hohlspiegel die Sonnenstrahlen ein und speichern die Wärme in den dunklen Schieferböden. So ist es nicht selten, dass sich der Weinberg schon vor der Mittagssonne auf über 40 Grad aufheizt. Wir empfehlen euch daher im Sommer am besten früh morgens hierher zu kommen und den Calmont Klettersteig zu bestreiten.
Wenn ihr aufmerksam seid, könnt ihr während der Wanderung
immer wieder kleine Eidechsen und wunderschöne Schmetterlinge beobachten. Wir
würden euch sowieso empfehlen, immer wieder einmal anzuhalten und die Aussicht
sowie die gesamte Kulisse zu genießen. Es ist einfach so wunderschön!
Ende des Calmont Klettersteigs und hinauf zum Gipfelkreuz
Nach etwa 2 Stunden, gut 3 km Strecke und etlichen Höhenmetern habt ihr das Ende des Klettersteigs erreicht. Ihr könnt euch nun entscheiden nach Bremm abzusteigen, den Klettersteig zurück nach Ediger-Eller zu laufen oder noch auf den Gipfel des Calmonts zu steigen.
Zum Gipfel zweigt rechts kurz vor Ende des Calmont Klettersteigs ein steiler Weg hinauf ab. Habt ihr den Klettersteig gemeistert, ist dieser Weg nicht mehr allzu anspruchsvoll, lediglich sehr steil. Auch von hier habt ihr immer wieder grandiose Aussichten über die Moselschleife, bis ihr schließlich oben am Gipfelkreuz ankommt. Dort könnt ihr euch dann mit einem guten Wein oder einer Weinschorle und einem leckeren Stück Kuchen belohnen.
Der Abstieg
Für den Abstieg empfehlen wir euch den Höhenweg, der im übrigen ein Teil des Moselsteiges ist. Hier wandert ihr gemütlich über den Bergkamm zurück zum Einstieg in den Calmont Klettersteig. Das letzte Stück ist etwas steiler und aufgrund des Schieferbodens zum Teil rutschig, ansonsten lässt sich der Höhenweg sehr entspannt laufen. Und das gute, er liegt im Schatten. Unterwegs könnt ihr an einigen römischen Ausgrabungsstätten Halt machen und auch hier immer wieder die tollen Aussichten genießen.
Unser Fazit zum Klettersteig
Für uns zählt der Calmont Klettersteig zu einem der schönsten Klettersteige in Deutschland, alleine schon wegen seines Panoramas. Vom Schwierigkeitsgrad her kann er nicht ganz mit Klettersteigen in den Bergen mithalten, wir würden ihn euch aber beispielsweise als Vorbereitung für anspruchsvolle Wege in den Alpen empfehlen (z.B. der Heilbronner Weg in Oberstdorf).
Habt ihr den Calmont auch schon bestiegen? Was sind eure Erfahrungen? Erzählt uns gerne davon in den Kommentaren!
Sehr schöner Bericht von Euch, da bekommt man gleich Lust zu Wandern!
Ihr habt so unfassbar echte, authentische und lesenswerte Beiträge. Danke an dieser Stelle!
Guter Bericht, der anfaenglich auch Lust dazu machte, mit Kindern zu klettern. Nur das letzte Foto stimmte dann doch skeptisch – schmaler Weg ohne Moeglichkeit sich festzuhalten an einem Seil oder aehnliches? Und an der anderen Seite gehts dann steil runter?
Hallo Ursula,
vielen Dank für dein Feedback.
Der Klettersteig ist an einigen Stellen tatsächlich recht steil und ist nicht für Unerfahrene geeignet – schwindelfrei sollte man schon sein. Es handelt sich hierbei um einen echten Klettersteig, und für uns ist gerade das der Reiz – wir lieben das Abenteuer!
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er sich und seinen Kindern zutraut. Deshalb haben wir auch im Beitrag darauf hingewiesen:
„Auf dem Klettersteig gibt es eine Vielzahl an ausgesetzten Passagen, drahtseilgesicherte Stellen, Leitern und Trittbügel. Denkt also unbedingt an gutes Schuhwerk, das idealerweise über den Knöchel geht und an Wanderstöcke. […] Ihr solltet zudem trittsicher und schwindelfrei sein. Für Kinder empfehlen wir den Klettersteig frühestens ab dem Grundschulalter.”
Dieser Hinweis ist wirklich wichtig, und jeder sollte dies sorgfältig für sich und seine Kinder abwägen.
Viele Grüße!